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Kaninchenschnupfen
Anzeichen:
Erste Anzeichen dieser Krankheit sind kurzes, trockenes Niesen. Das Allgemeinbefinden von Kaninchen wird zu dieser Zeit nicht beeinträchtigt. Im weiteren Verlauf der Krankheit folgen ständiges Niesen mit wässrigem bis eitrigem Nasenausfluss und verklebtem Fell an der Nasenöffnung und den Vorderläufen (durch permantentes Nase putzen).
Zweite Verlaufsform:
Die Pasteurella Erreger gelten allgemein als Eitererreger.
In Manchen Fällen lösen diese auch
andere Eitererkrankungen aus, in Form von schnellwachsende verhärtete Eiterbeulen am Körper.
Tiere mit diesen Erregern sollten keines Falls in der Zucht eingesetzt werden.

Auslöser:
Der Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa cuniculi) ist eine weit verbreitete bakterielle Krankheit, die meistens durch die Erreger Pasteurella multocida und Bordetella bronchioseptica hervorgerufen wird.
Der sogenannte "Ansteckende Kaninchenschnupfen" ist unter Züchtern gefürchtet, aber auch sehr unter Haus- und Heimkaninchen verbreitet. Es erkranken Tiere jeder Altersklasse, die Haltungsbedingungen scheinen keine so großartige Rolle zu spielen, die Hygienebedingungen jedoch schon. Die Erkrankung breitet sich überwiegend zwischen den Tieren aus, nur in sehr seltenen Fällen findet eine Ansteckung des Menschen statt. Aufgrund besonderer anatomischer Gegebenheiten in der Nasenhöhle des Kaninchens können sich Keime dort gut und sicher einnisten. Befindet sich ein Kaninchen das an Schnupfen erkrankt ist in einer Gruppe, so bleibt die Ansteckung der restlichen Tiere nur selten aus. Stress begünstigen die Erkrankung. Bei Verdacht auf Pastorellen sollten Züchter auf alle fälle ihre Kaninchen nicht zu einer Ausstellung fahren.
Erstens wäre dies zusätzlicher Stress für das Tier, welches dadurch erstrecht erkranken könnte.
Zweitens ist es nicht fair seine Kranken Tiere neben andere Gesunde zu setzten.
Wenn wir Menschen einen Virusschnupfen haben, können wir in einigen Fällen auch das im Heim befindliche Kaninchen anstecken und dessen Atemwege für andere Infektionserreger sensibilisieren.
Behandlung:
Die Erreger dieser Krankheit siedeln sich in den Nasennebenhöhlen an. Eine vollständige Eleminierung der Erreger ist nicht möglich. So dass ein erneuter Ausbuch der Krankheit auch nach Jahren wieder erfolgen kann.
Durch einen Abstrich aus den Nasennebenhöhlen können die Erreger identifiziert und gezielt behandelt werden. Allerdings bringt die Behandlung mit Antibiotika nur eine vorübergehende Besserung.
In jedem Fall sollten die Umweltbedingungen verbessert werden. Dies beinhaltet eine tägliche Reinigung des Kaninchenheimes genauso wie einen gut belüfteten Standort (kein Durchzug).
Die beste und einzigst sinnvolle Behandlung bei Ausgebrochener Krankheit ist die Eliminierung Erkrankter Tiere, sowie penible Desinfizierung der Buchten.
Vermeidung:
Für die Haupterreger Pasteurella multocida und Bordetella bronchioseptica gibt es Schutzimpfungen.
Krankheiten unserer Kaninchen
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Listerose
Anzeichen:
Anzeichen für diese Krankheit sind Lichtempfindlichkeit, unkontrollierte, kreisende Bewegungen, Schiefhaltung des Kopfes, Nahrungsverweigerung und plötzlich eintretender Tod.

Auslöser:
Listeriose ist eine bakteriellen Krankheit die durch Listerien (Erreger: Listeria monocytogenes) hervorgerufen wird. Listerien befallen meistens das Gehirn von Kaninchen, können aber auch die Blutbahn oder die Gebährmutter befallen.
Die Erreger werden über den Kot ausgeschieden und so an Artgenossen übertragen.
Behandlung:
In jedem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, da Listeriose nicht nur innerhalb kürzester Zeit zum Tode führen kann, sondern auch meldepflichtig ist.
Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. HIV-positv) und andere Tiere (u.a. Meerschweinchen, Hunde, Katzen, Pferde), können sich mit dem Erreger infizieren.
Vermeidung:
Eine ausgewogene und nährstoffreiche Futterzusammenstellung, sowie ein sauberes (nicht steriles!) Kaninchenheim verringern das Risiko einer Erkrankung.
Unnötige Stresssituationen sollten vermieden werden, da diese eine Erkrankung fördern können.
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Kokzidiose
Anzeichen:
Ein Anzeichen für diese Krankheit ist ein schleimiger, wässriger bis blutiger Durchfall. Weitere Anzeichen sind Nahrungsverweigerung, ein aufgeblähter Bauch und struppiges Fell.

Auslöser:
Die Kokzidiose ist eine parasitäre Krankheit, die durch einzellige Sporentierchen hervorgerufen wird. Die Erreger können den Darm (Darmkokzidiose) und die Leber (Leberkokzidiose) befallen.
Viele Hauskaninchen sind Kokzidienträger. Diese Kaninchen erkranken zwar nicht, aber sie scheiden den Erreger mit dem Kot aus und übertragen ihn so an ihre Artgenossen.
Behandlung:
Die Kokzidiose kann je nach Allgemeinzustand des Kaninchens innerhalb weniger Tage verheilen oder zum Tode führen. Gerade bei Jungtieren ist eine hohe Todesrate zu verzeichnen, aus diesem Grunde ist es ratsam einen Tierarzt aufzusuchen.
Wurde Kokzidiose festgestellt ist es unbedingt erforderlich, dass das Kaninchenheim gründlich gereinigt wird - am besten mit kochendem Wasser, da dies den Erreger abtötet. Um eine starke Vermehrung des Erregers zu vermeiden, sollte das Kaninchenheim jeden zweiten Tag - auch hier am besten mit kochendem Wasser - gereinigt werden.
Vermeidung:
Um Kokzidiose zu vermeiden sollte das Kaninchenheim regelmäßig gereinigt und die Einstreu zweimal wöchentlich gewechselt werden. Trinkflaschen und Näpfe sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.
Vorbeugend kann man Regelmässig eine Kur mit Baycox
(beim Tierarzt erhältlich) machen.
Empfiehlt sich jedoch nur in betroffenen beständen.
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Encephalitozoonose
Anzeichen:
Ein deutliches Anzeichen für diese Krankheit ist die Schiefhaltung oder Verdrehung des Kopfes. Diese Krankheit kann sich aber auch durch Gleichgewichtsstörungen, fehlende Koordination, Lähmungen an den Hinter- oder Vorderläufen und Kopf und Ohren schütteln äußern.
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Auslöser:
Die Encephalitozoonose ist eine parasitäre Krankheit die durch den Erreger Encephalitozoon Cuniculi hervorgerufen wird. Encephalitozoon Cuniculi greift das zentrale Nervensystem von Kaninchen an.
Die Sporen des Encephalitozoon Cuniculi werden über den Urin und Kot des erkrankten Kaninchen ausgeschieden. Allein das Beschnüffeln ist für eine Übertragung der Krankheit auf andere Kaninchen ausreichend. Erkrankte Muttertiere geben die Krankheit bereits an den ungeborenen Nachwuchs weiter.
Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. HIV-positv) und andere Haustiere (z.B. Hunde, Meerschweinchen), können sich mit dem Erreger infizieren, da es sich um eine Zoonose handelt.
Behandlung:
Nur ein Tierarzt kann feststellen, ob ein Kaninchen mit dem Erreger Encephalitozoon Cuniculi infiziert ist. Je eher der Erreger erkannt und behandelt wird, umso höher sind die Chancen einer Heilung und umso geringer sind die dauerhaften Schädigungen des Nervensystems. In der Regel bleiben leichte Schiefstellungen des Kopfes und kleine Koordinationsstörungen. Beides behindert Kaninchen im Normalfall nicht.
Vermeidung:
Gegen den Erreger Encephalitozoon Cuniculi gibt es keinen Impfstoff.
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Durchfall
Anzeichen:
Ein Anzeichen dieser Krankheit ist weicher, breiiger Kot. Auch schmieriger Kot ist bereits ein erster Warnhinweis. Neben der Substanz ändert sich auch der Geruch (meist unangenehm) und die Farbe des Kot. Leidet ein Kaninchen an Durchfall ist die Afterregion häufig mit Kot verklebt.
Auslöser:
Durchfall ist eine Verdauungserkrankung, die meistens durch verdorbenes oder falsches Futter hervorgerufen wird. Durchfall kann aber auch durch bakterielle Infektionen und Magen-Darm-Parasiten verursacht werden.
Behandlung:
Leidet ein Kaninchen an Durchfall sollte es zwei bis drei Tage nur Heu und frisches Wasser in unbegrenzter Menge erhalten, damit sich die Darmflora regenerieren kann. Ist die Afterregion stark verschmutzt, ist es ratsam diese zu reinigen, da sonst Infektionen und Entzündungen entstehen können. Sollte der Durchfall anhalten, ist es ratsam einen Tierarzt aufzusuchen. Bei flüssigem Kot (wie Wasser), sollte direkt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Vermeidung:
Die Darmflora von Kaninchen ist empfindlich und lässt sich leicht stören. Aus diesem Grunde sollte darauf geachtet werden, dass Kaninchen keine verdorbene oder giftige Nahrung zu sich nehmen.
Die Nahrung sollte überwiegend aus Heu, Gras und Grünfutter bestehen, da zucker- und stärkehaltige Nahrung in zu großen Mengen Durchfall fördern. Aber auch zu schnell durchgeführte Nahrungsumstellungen können Auslöser für Durchfall sein.
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Fell- und Hautprobleme
Anzeichen:
Das Fell von gesunden Kaninchen ist immer sauber, dicht, glänzend und liegt am Körper an. Ein Anzeichen für Krankheiten und Befall von Parasiten ist struppiges, mattes Fell. Auch kahle Stellen im Fell, Schuppen und Juckreiz sind Anzeichen für eine Krankheit oder Parasiten.
Nicht immer sind kahle Stellen im Fell ein Anzeichen für Krankheiten oder Parasiten. Kaninchen wechseln alle drei Monate ihr Fell und gerade in den wärmeren Monaten kommt es oft zu vermehrten kleineren kahlen Stellen.

Auslöser:
Auslöser dieser Fell- und Hautprobleme können Hautpilze, Parasiten, wie Milben, oder Allergien sein. Auch Fütterungsfehler können zu Fell- und Hautproblemen führen.

Behandlung:
Bei Fell- und Hautproblemen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser erkennt die Ursache und kann eine entsprechende Behandlung einleiten.
Eycalyptus Öl in den Nackenbereich träufeln kann helfen.
Vermeidung:
Fell- und Hautprobleme können durch richtige Nahrung und ein sauberes Kaninchenheim verringert werden. Sollte ein Kaninchen während des Fellwechsels an starkem Fellausfall leiden, kann dem Kaninchen durch entsprechende Pflegehandschuhe und Kämme geholfen werden.
Einen 100%igen Schutz vor Parasiten und Allergien gibt es nicht.
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Zahnprobleme
Anzeichen:
Unnatürlich gewachsene, hervorstehende oder abgebrochene Zähne sind ein deutliches Anzeichen für Zahnprobleme. Aber auch langsames Fressen, übertriebenes Kauen, übermäßiger Speichelfluß, permanenter Verlust und auslutschen des Futters deuten Zahnprobleme an.
Durchfall kann auch ein Anzeichen sein!
Also beim Durchfall vorsichtshalber auch mal auf Die Zähne gucken.
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die normale Stellung der Schneidezähne eines Kaninchens. Durch den Kontakt feilen sich die Zähne, die beim Kaninchen ein Leben lang wachsen, kontinuierlich ab. |
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ein Kaninchen mit fehlgestellten Schneidezähnen. Die Zähne haben keinen Kontakt. Sie wachsen immer weiter und führen so zu Verletzungen oder brechen ab und verursachen so Schmerzen. |
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auch die Backenzähne können bei Kaninchen missbildet sein und schief wachsen.
Sie können somit in den Mundraum wachsen und die Zunge verletzten
oder in die Wange wachen und böse Entzündungen hervorrufen.
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Auslöser:
Ein häufiger Auslöser von Zahnproblemen ist falsche Fütterung. Da die Zähne von Kaninchen permanent nachwachsen, muss für einen entsprechenden Abrieb gesorgt werden. Zahnprobleme können aber auch genetisch - also vererbt - sein.
Ein Sturz auf die Zähne, ständiges nagen an Gittern oder Mangelerscheinungen können Auslöser abgebrochener Zähne sein.
Behandlung:
Bei Zahnproblemen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann zu lange oder schiefgewachsene Zähne entsprechend kürzen oder abschleifen. Die Nahrung sollte entsprechend angepasst und durch kleinraspeln vereinfacht werden.
Vermeidung:
Vererbte Zahnprobleme lassen sich nicht vermeiden, hier wird häufig ein regelmäßiger Tierarztbesuch notwendig.
Die Nahrung sollte überwiegend aus Heu, Gras und Grünfutter bestehen. Hierdurch wird ein gleichmäßigiger und regelmäßiger Abrieb der Zähne gewährleistet.
Tiere mit Zahnmissbildung sollten keinesfalls in der Zucht eingesetzt werden.
Kokzidiose
- Für Jungtiere besonders gefährlich ! -
Auch in diesem Jahr werden wieder viele Kaninchenzüchter einen Kokzidienbefall bei ihren Jungtieren feststellen müssen
und bedauerlicherweise Verluste davontragen.
Die Kokzidienkrankheit (Kokzidiose) wird durch kleine, einzellige Sporentierchen (Kokzidien) verursacht, welche sowohl den Darm (Darmkokzidiose), als auch die Leber (Leberkokzidiose) befallen können.
Fast 90 % aller Hauskaninchen sind Kokzidienträger (Wirtstiere). Diese latent infizierten Tiere zeigen zwar selbst keine Krankheitssymptome, scheiden aber dennoch die Erreger (Oozysten) im Kot aus und übertragen diese auf ihre Artgenossen. Deshalb kommt es in vielen Zuchtbeständen immer wieder zu schweren Verlusten.
Ansteckung und Übertragungswege
Besonders bei den Jungtieren ist die Gefahr der Ansteckung mit Kokzidiose sehr hoch. Wenn sie nämlich nach ca. 18 Tagen ihr schützendes Nest verlassen und ihre Umgebung erkunden, kommen sie unter anderem auch mit dem mütterlichen Kot in Berührung und nehmen dabei die gefährlichen Krankheitserreger auf. Die Ansteckung kann jedoch auch über das Futter, das Trinkwasser oder das Einstreu erfolgen, wenn die reifen Oozysten bereits darin enthalten sind.
Oozysten sind sehr widerstandsfähig und können in feuchter Stalleinstreu, auf schattigen Wiesen oder im Ackerboden über Jahre hinweg ansteckungsfähig bleiben. Nur durch Erhitzung (bis ca. 80 °C) können die Parasiten wirksam und in Minutenschnelle abgetötet werden. Deshalb sollten Sie den Kaninchendung auch mindestens 6 Monate fachgerecht kompostieren, bevor Sie ihn im Garten untergraben.
Beachten Sie bitte auch, dass die Ansteckungsgefahr erheblich steigt, wenn mehrere Kaninchen in zu kleinen Ställen gehalten werden, wenn nur selten ausgemistet wird und wenn die Fütterung direkt vom Stallboden aus erfolgt. Die Parasiten häufen sich in diesen Fällen rasch an und werden mit jeder Körperpassage in immer größerer Zahl ausgeschieden.
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Darmkokzidien dringen in die Darmschleimhaut ein und verursachen Verdauungsstörungen, die zu ruhrartigem Durchfall und Appetitlosigkeit führen. Die Darmschleimhaut ist geschwollen und entzündet, was dazu führt, dass die Nahrung nicht mehr verarbeitet werden kann. Der Kot ist deshalb wässrig, schleimig und oftmals blutig. Die Tiere magern ab, werden apathisch und bekommen wässrigen Ausfluß in Augen und Nase. Durch den gestörten Verdauungsablauf kommt es zur Gasbildung im Körper und das kranke Kaninchen bläht auf. Im Endstadium wird das Tier zusätzlich durch Krämpfe und Lähmungen gequält, bis der Tod eintritt.
Bei der Leberkokzidiose bohrt sich der Parasit durch die Darmwand in die Blutgefäße und wird dann mit dem Blut in die Leber transportiert. Von dort aus führen sie zu Entzündungen und Erweiterungen der Gallengänge (Gallengangskokzidiose). Sowohl an der Oberfläche, als auch im Inneren der Leben bilden sich Knötchen, die meist in einer Reihe angeordnet sind. Die Leber schwillt an und es kommt zu ähnlichen Krankheitserscheinungen wie bei der Darmkokzidiose.
Bei leichten Infektionen können die Entzündungen der Leber bzw. des Gallenganges nach einiger Zeit wieder abklingen und Vernarbungen hinterlassen. Sollte es jedoch zu einem sogenannten Massenbefall kommen, dann stirbt das erkrankte Tier nach 3 bis 6 Wochen.
Schutzmaßnahmen und Tierhygiene
Jeder Züchter sollte eine "kokzidienarme Aufzucht und Haltung" seines Kaninchenbestandes anstreben. Da dies in Anbetracht der Widerstandsfähigkeit der Parasiten äußerst schwierig ist, empfehlen wir die folgenden Bekämpfungsmöglichkeiten:
A = Befragen Sie Ihren Tierarzt zu erprobten und aktuellen Tierarzneimitteln, die Sie Ihren Zuchtkaninchen vorbeugend oder als Krankheitsbekämpfung verabreichen können! Da die Kokzidien im Kaninchen nicht vollständig ausgerottet werden können, entwickelt die Wirtstiere nach einiger Zeit eine ausreichende Widerstandskraft und werden gegen das aufgenommene Medikament resistent. Bei wiederholter Anwendung des gleichen Kokzidiostatikums lässt die Wirkung nach einer gewissen Zeit nach und das Arzneimittel ist unbedingt zu wechseln.
B = Achten Sie ständig auf die Sauberkeit Ihrer Stallanlage und der Futtergefäße! Bei festgestellter Kokzidiose müssen alle Stallboxen unumgänglich gereinigt werden! Nach dem Ausmisten können Sie z.B. den Stall, besonders die Kotecken, mit kochendem Wasser gründlich ausspülen. Das tötet die Oozysten mit Sicherheit ab. Sie können auch heiße Sodalösung zum Reinigen nehmen. Um die Aufnahme der Parasiten zu verhindern, sollten Sie die abgesetzten Jungtiere alle 2 Tage in erneut gereinigte Boxen umsetzen, da sich die Kokzidien unter günstigen Umweltbedingungen (feucht und warm) nach etwa 2 bis 3 Tagen explosionsartig vermehren.
Spaltpenis oder Hodenmissbildung
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- das sind zwei Begriffe, mit denen wir bei der Bewertung unserer Tiere öfter konfrontiert werden. Wir wissen fast alle, wie so etwas aussieht aber in der Fachliteratur findet man nur wenig darüber.
Das gnadenlose Urteil der Zuchtrichter lautet "nb" - was steckt hinter diesen Begriffen?
Den Spaltpenis kann man nicht direkt als Krankheit bezeichnen, sondern es handelt sich mehr um eine Anomalie, also um um eine Abweichung der normalen Ausbildung des Penis, die man als Hypospadie bezeichnet. Währenddessen die Mündung der Harnröhre normalerweise in der Spitze des Penis liegt, endet diese beim Spaltpenis irgendwo an der unteren Seite des Penis. Da oft schon sichtlich die Merkmale beider Geschlechter auftreten, kann man diese Tiere medizinisch auch als Zwitter einordnen. Zur Mißbildung des Penis kommen oft auch Abweichungen an den Keimdrüsen hinzu, so kann z.B. ein Hoden und ein Ovarium ausgebildet sein. Das Auftreten männlicher und weiblicher Keimdrüsen führt zur Ausbildung abweichender primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale. "Primäre" sind die Abweichungen der äußeren Geschlechtsmerkmale und "Sekundäre" Abweichungen im Sexualverhalten und Körperbau. Ursache der Defekte sind genetische Schädigungen, die in den meisten Fällen vererbt werden.
Auf keinen Fall sollten Tiere auch mit dem Ansatz einer solchen Mißbildung zur Zucht eingesetzt werden.
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Kein Fehler |
Kein Fehler |
Fehler |
normal |
kein Punktabzug |
Penisunterseite Gespalten
Pos. 2
nb seid 1.10.08 |
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Fehler |
Fehler |
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1 Punktabzug Penisunterseite gespalten Pos. 2
nb seid 1.10.08 |
bei an der Vorhaut angewachsener Penisspitze nb abnormales Geschlecht Pos. 2
nb |
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angewachsene Penisspitze
Eine völlig angewachsene Penisspitze ist ein schwerer Fehler. Eine leicht an der Vorhaut angewachsene Penisspitze ist nur ein leichter Fehler
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völlig gespaltener Penis
schwerer Fehler
Um dieses festzustellen sollte man den Penis völlig hervordrücken. Solche Tiere sollten auf keinen Fall zur Zucht eingesetzt werden, da es sich stark vererbt, wenn sie überhaupt zeugungsfähig sind.
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Nicht vollständig ausgebildeter Penis, Penisspitze richtet sich nicht auf. |
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Zeitweiser "Fehler" bei Jungtieren (wird unter Bemerkung bei Jungtierbewertungen oft mit "Geschlecht achten" oder "nicht vollständig entwickelter Penis" - meist ohne Berücksichtigung in der Bewertung - kommentiert). Bis zu einem Alter von ca. 6 Monaten "verwächst" sich dieses oft und ein "normales" Geschlechtsteil wird gezeigt.Bei Alttieren: Bewertung: n.b. - "Annormales Geschlecht" (in der Praxis kaum zu finden).
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Hängehoden leichter Fehler Position 2, wenn die Hodentaschen auf dem Boden aufliegen oder Verletzungen wie Kratzer oder Schorf aufweisen, hat man es mit Schlepphoden zu tun, die als schwerer Fehler zum Ausschluss führen. |
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Einhodigkeit
Die Diagnose Einhodigkeit führt nach Bewertungen oft zu endlosen Diskussionen, denn die erfahrenen Züchter behaupten fast immer zu recht oder unrecht: "zu Hause hat er noch beide gezeigt".
Es gibt ihn aber tatsächlich, den Hoden in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal, man bezeichnet diese Erscheinung als Kryptorchismus. Durch die höhere Temperatur in der Bauchhöhle treten meist Störungen bei der Ausbildung der Spermien auf und die Hoden sind oft kleiner. Der Kryptorchismus kann mechanische oder hormonelle Ursachen haben, aber auch hier gilt: Diese Tiere nicht zur Zucht einsetzen!
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Unfruchtbare Zuchttiere,
wenn der Start ins neue Zuchtjahr gebremst wird
Alle vorbereitete Zuchtarbeit ist umsonst, wenn es nicht gelingt, im anstehenden Zuchtjahr die für die Weiterzucht vorgesehenen Tiere auch rechtzeitig, nach dem im Winter in der Zuchtpause vorgesehenen Plan, zur Fortpflanzung zu bringen. Fehler in der Haltung der Tiere können sich recht schwerwiegend auswirken, weil sie in der Regel alle Zuchttiere treffen und so jeden Zeitplan umwerfen können.
In der Zuchtruhe, also in der Zeit, in der die Tiere außer ihrer Erhaltung keine zusätzliche Leistung zu vollbringen haben, darf auch nur Erhaltungsfutter gereicht werden. Dieses soll vollwertig und ausreichend sein, darf aber nicht mehr und auch nicht höherwertiger sein, als es für die Erhaltung notwendig ist. Jedes mehr verteuert die Haltung und dient nicht der Gesunderhaltung der Zuchttiere. Verfettete Zuchttiere machen eine erfolgreiche Weiterzucht unmöglich. Die Erzeugung von Fett, wenn überhaupt gewünscht, muss auf dem billigsten Wege erfolgen.
Im Winter sollte einmal überlegt werden, wie bessere Lichtverhältnisse in den meist zu dunklen Ställen herbeigeführt werden können. Es ist von Vorteil, die kurzen Wintertage durch ausreichende Beleuchtung zu verlängern. Der Tag ist bis auf 14 Stunden auszudehnen. Zuviel Dunkelheit und damit bedingte Zwangsruhe ist den Zuchttieren nicht förderlich.
Kurze Zeit vor dem Beginn der Zucht sollten die vorgesehenen Zuchttiere einer Vorbereitung unterzogen werden. Bei wenig gehaltvollem Erhaltungsfutter sollen spätestens jetzt Futterzusätze eine bessere Futterzusammensetzung gewährleisten. Auch hier ist zu überlegen, ob nicht ein Vitaminstoß angebracht ist, der noch bei der Nachzucht wirksam sein kann.
rechtzeitig vor Beginn der Zucht sind alle Kaninchen gründlich zu untersuchen. Wird etwas unerwünschtes gefunden, dann kann vielleicht noch rechtzeitig für Abhilfe gesorgt oder der vorgesehene Plan umgestellt werden.
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